Inspiration April 2023

Frühlingserwachen

sind Sie gut in den Mai gekom­men? Won­ne­mo­nat wird der Mai genannt: Sprach­kund­lern
zufol­ge hat der Begriff mit „Wei­de“ zu tun, weil mit ihm die Zeit kommt, wenn das Vieh
wie­der auf die Wie­sen darf. Doch heut­zu­ta­ge ver­bin­den die meis­ten von uns den
Won­ne­mo­nat mit dem Früh­lings­er­wa­chen und den ers­ten war­men Tagen im Jahr.
Und wo ste­hen Sie gera­de? Sind Sie im Hier und Jetzt? Erfreu­en Sie sich an dem Leben, das
drau­ßen wie­der an Fahrt gewon­nen hat? Oder sind Sie stän­dig ganz woan­ders, eher in sich
gekehrt, ver­schlos­sen und gefan­gen in einem inne­ren Dia­log mit sich selbst und den immer
glei­chen ungnä­di­gen Flos­keln: ich soll­te, ich müss­te, ich muss?

Was sich damit ent­wi­ckelt, ist ein Fahr­plan ins Unglück­lich­sein. Mit dem Fern­rohr im Raum
sit­zend betrach­tet man nun die Flie­ge an der Wand. Man ist klein­lich mit der Welt und mit
sich selbst. In die­ser schrä­gen Wahr­neh­mung betrach­ten wir unse­re Auf­ga­ben stets aus der
ungüns­tigs­ten Per­spek­ti­ve und die Zeit rinnt uns durch die Fin­ger wie Sand. Die Auf­ga­ben, die
uns von außen und von uns selbst auf­er­legt wur­den, wer­den immer grö­ßer, drin­gen­der,
erdrü­cken­der. Bis wir den Ein­druck haben, dass uns nicht mehr genü­gend Zeit zur Ver­fü­gung
steht, um sie zu lösen.

In die­sem Zustand set­zen wir unse­re Ener­gie nicht gezielt und fokus­siert ein. Wir
ver­schwen­den sie und über­ho­len uns sel­ber in mit immer neu­en Anfor­de­rungs­sät­zen. Das
macht müde, ja führt bis an den Rand der Erschöpfung.

Jetzt soll­ten wir wie­der an den Won­ne­mo­nat den­ken: Es geht end­lich wie­der hin­aus,
getra­gen von einer inne­ren Früh­lings­bri­se. Ein Spa­zier­gang im Wald tut gut. Ein
Per­spek­ti­ven­wech­sel vita­li­siert uns, akti­viert unser Lösungs­den­ken, setzt unse­re Ener­gie des
Han­delns frei. Wenn auch viel­leicht erst ein­mal nur in einer homöo­pa­thi­schen Dosis.
Den­noch: Auch klei­ne Din­ge bewir­ken Grö­ße­res.
In die­sem Sin­ne wün­sche ich Ihnen einen inspi­rie­ren­den Spa­zier­gang durch ihre
Wohn­ge­gend, über eine Wie­se, im Wald — mit einem gesun­den und kräf­ti­gen­den
Per­spek­tiv­wech­sel, der neue Lebens­won­ne und Kraft in Ihnen weckt: Um Ihre Zie­le neu zu
ste­cken, gesün­der, viel­leicht sogar höher. Sie schaf­fen das!
Ihr Frank Tillenburg